Wer eine kleine Küche hat, eine sogenannte Pantry-Küche, einen 2-Platten-Herd oder aus welchen Gründen auch immer in der Küche eingeschränkt arbeiten muss, freut sich immer über leckere Gerichte, die ohne viele Töpfe und Herdplatten auskommen: die „One Pot Dishes“ oder auf deutsch „Eintopf-Gerichte“. Klingt aber nicht so sexy und wir assoziieren schnell Linsensuppe & Co damit. Dabei gibt es eine unheimlich große Vielfalt in diesem Bereich, angefangen bei Suppen und klassischen Eintöpfen bis hin zu Aufläufen und Gratins (der Unterschied liegt in der Backzeit). Und somit können wir auch in kleinen Küchen wirklich Großes vollbringen 🙂
Suppen und Eintöpfe
Wichtig ist zu Begin immer, dass wir uns über die Garzeiten der einzelnen Zutaten informieren. Feste Gemüsesorten wie Kartoffeln oder Karotten benötigen mehr Zeit als grüne Bohnen oder Zucchini. Wer mit Fleisch kochen möchte fängt am besten auch damit an. Fleisch in einem Fett deiner Wahl (bitte hoch erhitzbare Fette nutzen) portionsweise (ungefähr eine handvoll) ordentlich anbraten. Fleisch hat keine Poren, da kann sich also nichts schließen, aber die Röstaromen sorgen für einen leckeren Geschmack. Und wenn du zu schnell zu viel in den Topf gibst, sinkt die Temperatur zu stark und das Fleisch brät nicht mehr sondern dünstet. Geht auch, ist aber nicht so geil. Wenn das Fleisch angebraten ist bitte wieder aus dem Topf nehmen und auf einem Teller/in einer Schüssel zwischenlagern.
Dann kommen Zwiebeln (ich liebe Zwiebeln, sie finden bei mir fast überall Verwendung), wenn sie glasig werden kommt evtl. noch Knoblauch dazu und dann kann nach und nach das restliche Gemüse dazu gegeben werden. Immer schön umrühren, damit alles ein bisschen anbraten kann. Wenn alle Gemüsesorten drin sind gib bitte das Fleisch wieder dazu. Jetzt folgen trockene Gewürze, die du ein bisschen aktivieren musst, indem du sie kurz mit anröstest. Dazu zählen z.B. Curry- oder Paprikapulver, Oregano, Thymian, Rosmarin, etc. Wer nicht so oft kocht dem empfehle ich immer gerne eine italienische Kräutermischung (Achtung: darauf achten, dass es sich wirklich nur um Kräuter handelt und nicht um Zusatzstoffe und Aromen). Denn diese Mischung passt zu fast allem 🙂
Fast fertig
Jetzt folgt mein Lieblingsschritt. Ganz nach dem Motto:“Man nehme ein Glas Wein und schütte es in den Koch“ lösche ich jetzt das Bratgut mit einem ordentlichen Schuss Alkohol ab. Das kann ein leckerer Wein sein (Weiß- oder Rotwein je nach Zutaten und was ich hinterher gern dazu trinken möchte) oder auch ein Schuss Cognac oder Sherry oder Marsala oder, oder… und wenn der ein wenig verkocht ist kommt Brühe oder Wasser dazu. Deckel drauf und gar köcheln lassen (wenig-mittlere Hitze). Erst am Ende abschmecken mit Salz und Pfeffer, weil sich durch das lange schmoren bereits tolle Aromen entwickeln. Je nach Art des Gerichtes kann jetzt püriert werden (Crèmesuppen).
Zum Anrichten auf den Tellern evtl. mit Schmand, Sahne oder Crème Fraîche verfeinern und ganz wichtig, weil Extra-Kick: frische Kräuter, also Petersilie oder Koriander oder Schnittlauch oder Basilikum. Das sieht nicht nur hübsch aus sondern gibt einem länger geschmorten Gericht auch eine tolle frische Note.
Und jetzt habe ich mir beim Schreiben so viel Appetit gemacht, dass ich gleich mal nachsehen muss, was mein Kühlschrank so hergibt – vielleicht wird´s eine Suppe. Guten Appetit und viel Spaß beim Ausprobieren!