Hirse zählt zu den ältesten Getreidesorten und gilt in Asien und Afrika noch heute als Hauptnahrungsmittel. Langsam kommt die Hirse aus Ihrem Schattendasein wieder heraus. In Lifestyle- und Fitness-Magazinen hat sie schon Einzug gehalten. Ich kann nur sagen, ich habe die Hirse noch nie großartig beachtet und vollkommen unterschätzt, aber nach meiner Recherche musste ich gleich mal was spannendes damit kochen. Deshalb erfahrt ihr etzt hier etwas über Hirse – ein vergessenes und unterschätztes Getreide.
Die Geschichte
Die Hirse wurde bereits vor 800 Jahren vor Chr. in China als Grundnahrungsmittel verwendet. Im Mittelalter war sie in Deutschland als Hirsebrei das Grundnahrungsmittel Nr. 1. Ab dem 17 Jahrhundert nahm der Anbau von Hirse in Europa ab. Bereits im 18 Jahrhundert verlor die Hirse ihre Bedeutung bei uns. Heutzutage wird Hirse in Amerika und Europa als Futtermittel und für technische Zwecke (Gewinnung von Strom und Gasgewinnung aus Biomasse) angebaut.
Was ist Hirse?
Hirse ist ein Sammelbegriff für kleinfruchtige Getreidearten, die überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen angebaut werden. Weltweit gibt es 600 Hirse-Arten, die in zwei Hautgruppen unterteilt werden:
- Echte Hirse, Kleine Hirse oder Millethirse
- Sorghumhirse
Die Samen der Hirsepflanzen sind klein, rundlich und variieren farblich je nach Hirsearten zwischen Weißgrau, Gelb und Rotbraun.
Hirse ist wie Hafer, Gerste oder Reis ein Spelzgetreide. Das Hirsekorn muss zuerst vom Spelz und der harten Fruchtschale befreit werden, um für den Verzehr geeignet zu sein. Die Hirsekörner werden als Ganzes, Mehl, Grieß oder Flocken im Handel angeboten.
Hirse das unterschätzte „Power Getreide“
Der Begriff „Hirse“ deutet schon auf ein nährstoffreiches Getreide an. Denn der Begriff stammt aus dem Indogermanischen und bedeutet so viel wie Sättigung und Nahrhaftigkeit.
Hirse besitzt eine hohe Nährstoffdichte und dadurch einen hohen Sättigungsgrad.
Sie ist reich an Mineralstoffen (Magnesium), Spurenelementen (Eisen, Kupfer) und Vitaminen (B1, B3, B5, B6). Hirse ist somit eine sehr gute Magnesium-, Eisen- und Kupfer-Quelle. Allein in nur 100g gekochter Hirse stecken 46 mg Magnesium (12% der RDA), 2,6 mg Eisen (18,5% der RDA)* und Kupfer 0,230 mg (23% der RDA)**.
Das besondere an Hirse ist, das sie glutenfrei ist. Sie besitzt genauso viel Eiweiß wie Weizen aber absolut kein Gluten.
Tipps für Einkauf, Zubereitung und Lagerung
Hirse kann man als Hirsekörner (Ersatz für Kartoffeln oder Reis), Hirseschrot (Frühstücksbrei), Hirseflocken (Frühstücksbrei) und Hirsemehl (Fladenbrot, Pfannkuchen) in jedem Bioladen, Reformhaus oder Supermarkt kaufen.
Hirse wird mit dreifacher Menge an Wasser, Milch oder Gemüsebrühe aufgekocht. Die Hirse 8-10 Minuten bei mittlere Hitze köcheln lassen. Den Topf von der Herdplatte nehmen und die Hirse weitere 15-20 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen, bis die Flüssigkeit vollständig von der Hirse aufgenommen wurde. Dabei bitte nicht umrühren, sonst wird sie pappig.
Achtung: Hirse muss vor dem Verzehr gekocht werden und darf nicht roh gegessen werden!
Die Hirse sollte am besten trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden. Durch den hohen Fettgehalt der Hirse, ist diese auch nicht lange lagerfähig. Mehl, Flocken oder Schrot sollten deshalb in einem lichtgeschützten Behälter aufbewahrt werden.
Na dann, guten Appetit!
Quellen:
www.lebensmittellexikon.de
www.debinet.de
** Werte errechnet aus den Angaben von Hirse gegart (Quelle: DEBInet.de, Deutsches Ernährungsberatungs- & -informationsnetz)

Das kommt rein
- 100g Hirse
- 200 ml Wasser
- 100 ml Kokosmilch
- 1 Prise Salz
- Gemahlene Vanille, Kardamom oder Zimt (oder alles zusammen) je nach Geschmack
- Süßungsmittel nach Geschmack
- Beeren oder anderes Obst nach Saison
So geht's
- Hirse in ein Sieb geben und waschen, anschließend in einen Kochtopf geben. Wasser, Kokosmilch und Salz dazugeben. Herd auf die höchste Stufe stellen und Hirse aufkochen lassen.
- Sobald das Wasser kocht, den Herd auf die niedrigste Stufe zurückdrehen und die Hirse ca. 15 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen.
- Gewürze dazugeben, den Topf vom Herd nehmen und die Hirse weitere 10 Minuten quellen lassen.
- Hirse in eine Schüssel geben, mit Obst verzieren und genießen.
Tipp: schmeckt auch richtig lecker mit getrockneten Früchten. Diese werden dann in Schritt 2 klein geschnitten hinzugefügt. Dadurch ergibt sich auch eine wunderbare Süße. Und wer mag garniert diese „Super-Bowl“ noch mit Nüssen.